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Heizungsexperte im Interview

Steigende Preise für Gas & Öl, Unsicherheit der Verbraucher, ob im Winter noch genügend Gas zur Verfügung steht – das sind die Hauptgründe, warum sich Heizungsbesitzer Gedanken über Alternativen machen.
Unser Heizungsexperte Jörg Haußmann erzählt im Interview, was die häufigsten Fragen rund um eine neue Heizung sind und welche Möglichkeiten es gibt, die Gas- oder Ölheizung zu ersetzen.

 

Jörg, welche Frage wird Dir gerade fast täglich gestellt?

JH: Ganz klar, Besitzer von Gas- oder Ölheizungen wollen wissen, welche Alternativen es gibt und ob diese für die eigene Situation auch umsetzbar sind. Da kommt ganz oft die Frage nach den Voraussetzungen für ein anderes Heizsystem und natürlich auch nach den Kosten.

 

Und welche Alternative schlägst Du dann vor?

JH: Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht. Man muss immer die individuelle Situation vor Ort begutachten, den Heizbedarf ermitteln und kann erst dann eine Empfehlung aussprechen. Für viele kommt eine Pelletheizung infrage, für andere ist die Wärmepumpe die bessere Alternative. In manchen Fällen kann die Lösung aber auch ganz anders aussehen. Daher kann man auch zu den Kosten keine pauschale Aussage machen.

 

Was spricht denn zum Beispiel für oder gegen eine Pelletheizung?

JH: Wer bisher mit Gas geheizt hat, hat zwar einen Kessel gebraucht, aber keinen Lagerplatz für den Brennstoff. Bei der Pelletheizung sieht dies anders aus. Hier benötigt man auf jeden Fall ein Lager für die Pellets. Und man muss sich bewusst sein, dass man auch hier von der Preisentwicklung der Pellets am Markt abhängig bleibt. Für viele ist das ein Grund, lieber auf eine Wärmepumpe zu setzen.

 

Eine Wärmepumpe kann also immer installiert werden?

JH: Nein, auch hier gibt es Rahmenbedingungen. Erstmal kurz zur Funktionsweise: Eine Wärmepumpe nimmt die Energie aus dem Erdboden oder aus der Umgebungsluft. Für eine Erdwärmepumpe muss eine Bohrung durchgeführt werden, daher ist bei Heizungssanierungen oft die Luft-Wasser-Wärmepumpe die bevorzugte Wahl. Sie ist auch preiswerter als die Erdwärmepumpe, allerdings weniger effizient und die Heizkosten fallen höher aus.

Aber egal welche Variante zum Einsatz kommt, eine Wärmepumpe erzeugt kein besonders heißes Wasser, der Fachmann spricht hier von einer „niedrigen Vorlauftemperatur“. Daher muss in Bestandsgebäuden, die keine Fußboden- oder Flächenheizung haben, erstmal geschaut werden, ob die vorhandenen Heizkörper umgerüstet werden können. Denn wenn kleine Wandheizkörper mit nicht sehr heißem Wasser von der Heizung befüllt werden, schaffen sie es bei sehr kalten Außentemperaturen nicht, den Raum ausreichend zu erwärmen.

 

Immer wieder taucht der Begriff „Hybrid-Heizung“ auf – was hat es damit auf sich?

JH: Bei der Hybrid-Heizung werden mehrere Heizungsarten miteinander kombiniert. Das kann eine Öl- oder Gasheizung sein, die z. B. durch Solarthermie ökologisch sinnvoll ergänzt wird – aber auch eine Wärmepumpe kann dadurch unterstützt werden. Wobei die naheliegendere Ergänzung einer Wärmepumpe eine Photovoltaikanlage ist, da diese nicht Warmwasser, wie die Solarthermie, erzeugt, sondern den für eine Wärmepumpe benötigten Strom.

Über die Nutzung der Sonnenenergie sollte eigentlich immer nachgedacht werden, egal ob im Neubau oder bei Sanierungen. Denn die Kombination von Solarenergie mit fossilen Brennstoffen oder einer Wärmepumpe macht in vielen Fällen Sinn.

 

Hört sich ganz schön komplex an das Thema Heizungssanierung…?

JH: Das ist es auch. Und ich kann nur empfehlen, sich umfassend zu informieren und sich von einem Fachmann ausführlich beraten zu lassen sowie ggfls. noch einen Energieberater hinzuzuziehen. Es ist wichtig, dass die Heizungsanlage genau auf den persönlichen Bedarf und die jeweilige Situation vor Ort ausgelegt ist und ein individuelles Energiekonzept erstellt wird. Und natürlich, dass auch die staatlichen Fördermöglichkeiten ausgeschöpft werden. Idealerweise kümmert sich der Fachbetrieb auch um die entsprechenden Anträge, denn der tut sich damit deutlich leichter, als der Heizungsbesitzer.

 

Danke, Jörg, für das Interview und die Informationen zur Heizungserneuerung!

 

So erreichen Sie unseren KAMTEC-Experten für Heizsysteme:
Jörg Haußmann | T 07123 9239416 | j.haussmann@kamtec-online.de

 

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